das ist derjenige amerikanische journalist, welche zusammen mit bob woodward den watergate-skandal in den siebzigern aufgedeckt hat und somit viel zur entwicklung im journalismus beigetragen hat. der hat eine hillary clinton biographie geschrieben, von welcher nun die französische fassung erschien. er war nur fünf tage im land und freitag abend zwischen 18 und 20 uhr war er an der sciences po um über "la presse face au pouvoir zu sprechen". und ich war da, war aber von allen anwesenden bis auf mr. bernstein enttäuscht. auf dem podium saßen eine pariser professorin für amerikanische studien, der direktor der journalismusschule von sciences po, welche lange zeit journalist bei tf1 war, ein karikaturist vom canard enchaîné, eine andere fernsehjournalistin, welche lange zeit korrespondentin in washington war und der korrespondent der international herald tribune in paris. der direktor moderierte den abend und woll nur über presse und amerikanische vorwahlen reden, während herr bernstein natürlich auch über sein buch reden wollte und das auch tat. zumindest war er witzig und eloquent und am angenehmsten anzuhören. und er setzte sich dafür ein, dass sein übersetzer einen stuhl bekam, der lange zeit nicht aufzutreiben war. der typ von der tribune machte irgendwie einen leicht betrunkenenen eindruck...sprach sehr schwerfällig fast lallend. ging zwischendurch auch zwei mal an sein handy und verließ die veranstaltung nach einer stunde, nicht ohne beim aufstehen noch seinen stuhl umzuwerfen. die fragen aus dem publikum waren auch nicht so toll, sodass sich die zwei stunden sehr lange hinzogen und immer mehr publikum einfach ging. ich hielt aber bis zum ende durch...
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gestern war also valentinstag, aber das war in dieser stadt erstaunlich unaufdringlich. glaubt man den erzählungen meiner neuen türkischen bekanntschaften, wimmelt es zu dieser zeit des jahres in istanbul nur so vor herzen und special offers für verliebte. hier nicht. so konnten wir in ruhe senems geburtstag feiern. wir sind am vormittag zum montmartre gefahren und sind dort ein wenig spazieren gegangen, bevor wir eine längere pause in der sonne auf der treppe vor sacre coeur einlegten und einem gitarrespielenden sänger lauschten. der spielte auch prompt nur die ganz bekannten lieder, ua. auch senems aktuelles liebingslied wonderwall. und abends waren wir dann essen, im barrio latine auf der rue du faubourg st. antoine. sehr schick, sehr edel, türsteher, viel personal, elegante inneneinrichtung und auch entsprechende preise. aber wenigstens war es lecker und dem anlass auf jeden fall ensprechend. ich fühlte mich nur ein bisschen verloren, da von sieben anwesenden personen nur zwei nicht türkisch waren...nun ja, ich kann immerhin sagen, dass ich NICHTS verstanden habe. egal. hauptsache sie hat einen schönen tag erlebt. wir waren gegen eins wieder hier und dann packte sie noch zwei stunden ihren koffer und kam ungefähr alle fünf minuten zu mir um mich zu fragen, ob ich nicht ein paar von ihren sachen haben wolle, da sie keinen platz hätte und ja nur 20 kilo mitnehmen dürfe. ich bin nun also besitzerin von handtüchern und einem fön.... gut, zugegeben, ganz so schlimm war es nicht. aber die geschichtsklausur war echt happig. folgende themen standen zur auswahl: das waren die letzten worte der rede nicolas sarkozys gestern abend. punkt 20 uhr gab es eine liveschaltung aus dem elyséepalast, von wo sich der präsident an "mes chers compatriotes" wandte. der anlass war die ratifizierung des vertrags von lissabon durch das französische parlament. demnach ist frankreich nun der 5. eu-mitgliedsstaat, welcher den im dezember feierlich unterzeichneten vertrag umgesetzt hat. allerdings war das nicht ganz so einfach. die letzten wochen waren von diskussionen geprägt, vor allem ob man nicht ein referendum durchführen sollte. letztlich gab es sogar eine verfassungsänderung, in versailles zelebriert, um die parlamentarische ratifizierung zu ermöglichen. in diesem land passiert als auch noch etwas anderes als die beziehung carla-sarkozy. senem war meine beste freundin während meines austauschjahres in poitiers. sie kommt aus istanbul und wohnte nur drei straßen von mir entfernt. wir haben während dieses jahres viel zeit miteinander verbracht und die gemeinsamen erlebnisse werde ich nie vergessen. und am mittwoch habe ich sie wiedergesehen; das erste mal seit dem 17. juli 2003. juchu! senem studiert politikwisschenschaften an einer der renommiertesten universitäten istanbuls. das letzte semester hat sie in lausanne verbracht. und bevor sie zrück nach hause fliegt, reist sie noch ein wenig rum. sie hat erst eine freundin in berlin besucht, bevor sie am mittwoch nach paris kam. wir haben den abend zusammen verbracht und bei gutem - selbstgemachtem - essen und einem glas wein viel geredet. das war sehr schön, aber noch besser ist, dass das erst der erste teil war. im moment ist sie bei ihrer ehemaligen gastfamilie in poitiers, aber von montag bis freitag nächster woche ist sie wieder hier! dann können wir gemeinsam durch die straßen flanieren und vor allem ihren 22. geburtstag feiern. ich freu mich wahnsinnig und nicht einmal die aussicht auf die zwei klausuren nächste woche kann diese freude trüben. freu, freu, freu...*g* ich habe heute heroisch 7 (!) stunden im salle d'actualité verbracht und die geschichte des 20. jahrhunderts gewälzt. nebenbei noch einen großen spiegel leitartikel von vor ein paar wochen über nicolas und carla gelesen und mich dabei köstlichst amüsiert. aber das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen. seit gestern sind nicolas sarkozy und carla bruni nun also verheiratet. endlich könnte man meinen. die ganzen spekulationen waren ja kaum auszuhalten, zumal er sich amüsierte und sagte, die journalisten würden vermutlich erst von der hochzeit erfahren, wenn diese schon stattgefunden hätte. so war es ja auch fast. kleine intime zeremonie im elyséepalast ohne medien. der bürgermeister des 8. arrondissements, welche die trauug vorgenommen haben will, hat die neuigkeit verbreitet. der elyséepalast hüllt sich in schweigen, aber die mutter von frau bruni hat die ereignisse wohl bestätigt. nun ja. |