des streiks und ich laufe und habe inzwischen die nase ganz schön voll. wenigstens laufen die verhandlungen und am wochenende soll alles wieder gut sein. ich drücke die daumen. dann bin ich vielleicht auch nicht mehr ständig müde und mir tut nicht mehr alles weh. ich habe das gefühl meine füße schwellen gar nicht mehr ab. wenigstens scheint die sonne und es herrschen angenehme temperaturen für diese jahreszeit. was am meisten nervt ist, dass ich mich extrem eingeschränkt fühle und nicht einfach so irgendwo hinfahren kann ohne mich mit tausend genervten menschen in eine u bahn zu drängeln. heute war sogar die polizei im einsatz und regelte den menschenstrom, der auf die bahnsteige drängte. in anderen stationen wurden regelrechte wartschlangen gebildet, mit absperrbändern und mitarbeitern der ratp.
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die gute nachricht ist, dass ich jetzt weiß wie ich zu fuß von zu hause zur uni komme. die schlechte, dass ich es gestern ausprobieren musste. nachdem ich am donnerstag ja jeweils 90 min für eine richtung gebraucht habe, schaute ich nun nach alternativen wegen. dank via michelin weiß ich, dass eine strecke 4,5 km beträgt und der laufweg mit 1h06 angezeigt wird, also schneller als mit métro während eines streiks. gesagt getan und los gelaufen. hatte mir vorsichtshalber alle straßennamen und richtungen auf einen zettel geschrieben. die strecke ist sogar recht schön. man kommt durch viele kleine straßen und an niedlichen geschäften vorbei und irgendwann trifft man dann auf immer mehr menschen, die in die selbe richtung wollen. ein happening sozusagen. der einzige haken war, dass es auch in paris im november ganz schön kalt ist und ich als mentale note hinterlegt habe, beim nächsten erzwungenen spaziergang auf jeden fall eine mütze aufzusetzen. der unitag ansich war wie jeder andere auch. unser referat über die interviewtechniken von jean-pierre elkabbach und patrick poivre d'arvor wurde mit applaus bedacht, nur meinte der prof wir hätten noch ein paar konkretere beispiele bringen sollen. abends machte ich nicht mehr viel, außer mit lise zum arabischen gemüsehändler unseres vertrauens an der nächsten straßenecke zu gehen und gemüse für ne leckere suppe zu kaufen. 18 euro! nun ja, anschließend nur noch kochen und ab in die heia. heute morgen mit muskelkater in den beinen aufgewacht....da der streik bis mindestens morgen abend noch andauern wird, liefen wir also wieder. zuerst zu france telecom endlich mal mein handyproblem klären und eventuell ein neues festnetz beantragen. das ist aber preismäßig jenseits von gut und böse. natürlich arbeiten die servicehotlines am wochenende nicht, sodass wir montag noch mal hin müssen und wenn endlich einmal alles gut geht, bin ich ab montag mobil zu erreichen...im moment backen wir gerade cakes für den großen spieleabend morgen. mal gucken wie monopoly, trivial pursuit und tabu in der französischen variante sind...hoffentlich blamiere ich mich nicht allzu sehr.... franzosen streiken gerne, viel und vor allem ausdauernd. es ist mal wieder soweit und die zustände sind wahrscheinlich denen in deutschland ähnlich. seit gestern werden die öffentlichen verkehrsmittel und der nationale bahnverkehr bestreikt. wie lange das gehen soll, weiß keiner. seit gestern und auf jeden fall bis morgen. man munkelt es soll bis einschließlich 20. november gehen, den tag, an dem lehrer und beamte ihren ausstand angekündigt haben. nebenbei streiken noch die studenten, die mitarbeiter der gas- und stromwerke, die mitglieder der académie francaise (theateraufführungen fallen aus); anwälte protestieren gegen die schließungen von gerichten, gefängniswärter und polizisten gegen die verlängerung ihrer arbeitszeiten. am meisten stört natürlich der ausstand im öpnv. gestern wurde ich noch verschont, da ich nicht zur uni gegangen bin. meine lehrerin versicherte mir, dass meine abwesenheit nicht vermerkt würde. also blieb ich hier und arbeitete an meinem referat für heute. stürzte mich heute morgen also ins abenteuer. die linie 1 verkehrte normal, alle 10 min. nur nahmen alle leute diese bahn...ich lief also 20 min bis bastille, ließ dann etliche bahnen wegfahren bis in einer mal ein wenig platz für mich war. keine möglichkeit zum festhalten und während einer vollbremsung verwandelten sich alle fahrgäste in fallende dominosteine. von palais royal-musée du louvre lief ich dann noch mal 20 min zur uni. auf dem rückweg heute abend war es das gleich spiel. statt der üblichen 20 min, brauchte ich also knapp 90. morgen noch mal, aber dann ist ja zum glück wochenende. unser referat lief heute überraschend sehr sehr gut. der prof ließ sich sogar zu folgender aussage hinreißen: "votre sujet n'était pas facile. vous avez bien traité le sujet. merci pour cet exposé." juchu. es ging übrigens um die zusammenarbeit von kohl, delors und mitterrand auf europäischer ebene....morgen sollen wir die interviewtechniken von 2 bekannten französischen journalisten analysieren, aber ich denke, dass wir das hinbekommen werde. die schöne zeit der ferien ist auch schon wieder vorbei und heute ging das unileben wieder los. endlich sind ein mal ein paar tage frei. bis einschließlich nächsten dienstag. eigentlich ist das ganze ja eine "semaine pédagogique" in der ich alles vor- und nachbereiten muss, aber ich nutze die zeit doch um ein wenig auszuspannen...caro war mich besuchen!!! von dienstag abend bis donnerstag abend. zusammen haben wir paris unsicher gemacht, vor allem zu fuß. sind am dienstag von trocadéro (oberhalb des eiffelturms) bis nach hause gelaufen. quasi einmal quer durch die stadt mit nem kleinen zwischenstopp im modemuseum, wo es kleider, schmuck und schuhe aus den 20er jahren zu sehen gab und einer verschnaufpause in einem bistro um uns mit einem croque monsieur zu stärken. nebenbei konnten wir beobachten wie die kleinen halloweengeister die straßen unsicher machen. donnerstag besuchten wir den jardin des plantes und den jardin du luxembourg, ich zeigte caro, wo ich so studiere und ansonsten liefen wir durch die stadt. notre-dame steht zum glück auch noch, wir haben nachgeschaut...es hat mich sehr gefreut, dass sie hier war. gute gespräche und schöne tage, was will man mehr?! |